Bike/08.10.2018

Wie der E-Bike-Trend und der Rad-Tourismus voneinander profitieren

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E-Bikes werden genauso wie der Rad-Tourismus immer populärer. Damit beide Bereiche noch besser voneinander profitieren, sind innovative Angebote gefragt. Die Bike-Firmen haben die Chancen erkannt und sich bereits etwas einfallen lassen.

Der Elbe-Radweg, der Dresden passiert, ist der beliebteste in Deutschland.
Der Elbe-Radweg, der Dresden passiert, ist der beliebteste in Deutschland.

2017 haben die Deutschen 167 Millionen Tagesausflüge mit dem Rad gemacht. 51 Prozent der Deutschen nutzen ihr Fahrrad für Ausflüge und Reisen. Dabei spielen E-Bikes eine immer größere Rolle – 2018 könnte die Zahl der verkauften Elektrofahrräder in Deutschland auf 900.000 steigen.

Auch für die Miete von E-Bikes interessieren sich immer mehr Menschen – das hat vor allem etwas damit zu tun, dass sie mit den elektrischen Zusatz-PS touristische Ziele für sich erschließen wollen, die zuvor unerreichbar waren. Die Zahl der Radurlauber hat sich allein von 2014 bis 2016 von 4,0 auf 5,2 Millionen erhöht.

„Der Tourismus treibt die E-Bike-Branche“

„Der E-Bike-Boom wäre ohne den Tourismus nicht denkbar. Deutschland ist das führende Fahrrad-Tourismusland der Welt, vor allem durch seine Infrastruktur von längeren Radwegen wie dem Elbe-Radweg. Ich glaube, dass die Mehrzahl der Pedelecs aus touristischem Anlass gekauft werden. Die Leute wollen diese langen Radwege fahren und kaufen sich deshalb ein E-Bike. So gesehen treibt der Tourismus die E-Bike-Branche“, sagt Burkhard Stork, Bundesgeschäftsführer des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC), im Interview mit ISPO.com.

Viele Player der Bike-Branche haben die Chancen der Zusammenarbeit mit Tourismus-Regionen längst erkannt. „Wir kooperieren bereits mit Hotels und Tourismus-Regionen. Hier haben wir unterschiedliche Modelle, bei denen in Regel auch immer der Fachhändler vor Ort eingebunden ist. So kann gezielte Cross-Promotion betrieben werden und alle profitieren von dem Angebot: Der Gast kann komfortabel und ohne Transportherausforderungen Sport treiben, die Region bietet ein attraktives Freizeitangebot, das Hotel einen hohen Mehrwert gegenüber dem Wettbewerb und der Händler generiert ein Geschäft“, sagt Maud von Hoff, Brand Manager und Head of Sales & Marketing von Rotwild, zu ISPO.com. Eine Win-Win-Situation für alle also.

Hersteller stellen Pools von Leihrädern zur Verfügung

Besonders begehrt sind bei immer mehr Touristen E-Bikes, wodurch der Boom in diesem Segment weiter angeheizt wird. Dabei wollen viele ihr elektrifiziertes Zweirad am liebsten im Urlaub am Ort mieten. Bosch eBike Systems hat zum Beispiel eine Kooperation mit den Bike-Hotels in Südtirol. Ein weiteres positives Beispiel ist Reifen- und Schlauchhersteller Schwalbe. Das Unternehmen hat in bestimmten Regionen seine Schlauchomaten aufgestellt.

Auch ZEG stellt in einigen Tourismusdestinationen neuerdings einen bestens gewarteten Pool von Rädern zur Verfügung, die man gleich bei der Hotelbuchung mitordern kann. Von diesen positiven Beispielen braucht es noch mehr. „Es gäbe noch viel mehr Möglichkeiten, erfolgreich Cross-Marketing zwischen Herstellern und Tourismus-Regionen zur Kundenbindung zu betreiben“, erklärt Stork. Ganz nach dem Motto: Wenn das Fahrrad passt, kommt man gern an einen bestimmten Urlaubsort zurück. Und kauft dann daheim möglicherweise das gleiche Rad von der Marke, mit der man an den freien Tagen so viel Vergnügen hatte.

Die spannendsten E-Bike-Trends 2019 in Bildern

Vom 25. bis 27. Mai fanden in München die E Bike Days statt. ISPO.com war vor Ort und präsentiert die neuesten Trends der E-Bike-Szene in Bildern.
Das Ruff Cycles Ruffian Black verbindet Mobilität mit edlem Design. Nicht nur Harley-Davidson-Freunde dürften bei diesem geschwungenen Retro-Look auf ihre Kosten kommen.
Laut CMO Mark Ngauv interessiert das Ruffian „oft ältere Männer, die auch einen Oldtimer in der Garage stehen haben. Sie verlieben sich und wollen es sofort haben.“
Stefan Schlie (r.) war einst professioneller Trial-Fahrer, schwört inzwischen allerdings auf E-Bikes. Gerade für längere Offroad-Trips ist er großer Fan eines weiteren Trends: Zusatz-Akkus als Range Extender.
Haibike geht bei diesem Trend voran, hat bei einem Modell zum Beispiel die Möglichkeit, einen zweiten Akku am Unterrohr zu montieren. Macht 1000 Wh und ein doppelt langes E-Bike-Vergnügen. Auch beim ersten Akku sind die Schweinfurter um eine schicke Unterbringung im Rahmen bemüht.
Bosch setzt bei seinen E-Bike-Lösungen auf sein „Dual Battery“-System, das intelligent zwischen zwei Akkus umschaltet, die im Rahmen untergebracht sind.
E-Bikes werden immer variabler. So ist das Technologieunternehmen Continental eine Kooperation mit der spanischen Post eingegangen: Diese kann Sendungen nun mit Lastenrädern von Hersteller Bikelecing nachhaltiger und komfortabler liefern.
Bis zu 60 Kilometer sollen die E-Trikes mit einer Akku-Ladung zurücklegen können. In fünf spanischen Großstädten ist die Kooperation angelaufen.
Gute Nachrichten für Schaltmuffel: Inzwischen gibt es auch bequeme Automatikschaltungen auf dem E-Bike-Markt: Continental hat beispielsweise mit seinem 48 V eBike System den ersten 48V-Motor mit integriertem, stufenlosem Automatikgetriebe komplett in einer Antriebseinheit auf den Markt gebracht.
Shared Economy ist auch auf dem E-Bike-Markt angekommen. „Das ist ein echter Trend, schließlich wird das Umweltbewusstsein bei vielen Menschen immer größer. Inzwischen nutzen nicht nur Tourismus-Regionen die Mietangebote, sondern zunehmend auch Universitäten oder Firmen“, so Franziska Berger von Movelo. Auch als Fortbewegungsmittel innerhalb großer Firmengelände ist das kraft- und umweltschonende E-Bike Gold wert.
Vom 25. bis 27. Mai fanden in München die E Bike Days statt. ISPO.com war vor Ort und präsentiert die neuesten Trends der E-Bike-Szene in Bildern.
Das Ruff Cycles Ruffian Black verbindet Mobilität mit edlem Design. Nicht nur Harley-Davidson-Freunde dürften bei diesem geschwungenen Retro-Look auf ihre Kosten kommen.
Laut CMO Mark Ngauv interessiert das Ruffian „oft ältere Männer, die auch einen Oldtimer in der Garage stehen haben. Sie verlieben sich und wollen es sofort haben.“
Stefan Schlie (r.) war einst professioneller Trial-Fahrer, schwört inzwischen allerdings auf E-Bikes. Gerade für längere Offroad-Trips ist er großer Fan eines weiteren Trends: Zusatz-Akkus als Range Extender.
Haibike geht bei diesem Trend voran, hat bei einem Modell zum Beispiel die Möglichkeit, einen zweiten Akku am Unterrohr zu montieren. Macht 1000 Wh und ein doppelt langes E-Bike-Vergnügen. Auch beim ersten Akku sind die Schweinfurter um eine schicke Unterbringung im Rahmen bemüht.
Bosch setzt bei seinen E-Bike-Lösungen auf sein „Dual Battery“-System, das intelligent zwischen zwei Akkus umschaltet, die im Rahmen untergebracht sind.
E-Bikes werden immer variabler. So ist das Technologieunternehmen Continental eine Kooperation mit der spanischen Post eingegangen: Diese kann Sendungen nun mit Lastenrädern von Hersteller Bikelecing nachhaltiger und komfortabler liefern.
Bis zu 60 Kilometer sollen die E-Trikes mit einer Akku-Ladung zurücklegen können. In fünf spanischen Großstädten ist die Kooperation angelaufen.
Gute Nachrichten für Schaltmuffel: Inzwischen gibt es auch bequeme Automatikschaltungen auf dem E-Bike-Markt: Continental hat beispielsweise mit seinem 48 V eBike System den ersten 48V-Motor mit integriertem, stufenlosem Automatikgetriebe komplett in einer Antriebseinheit auf den Markt gebracht.
Shared Economy ist auch auf dem E-Bike-Markt angekommen. „Das ist ein echter Trend, schließlich wird das Umweltbewusstsein bei vielen Menschen immer größer. Inzwischen nutzen nicht nur Tourismus-Regionen die Mietangebote, sondern zunehmend auch Universitäten oder Firmen“, so Franziska Berger von Movelo. Auch als Fortbewegungsmittel innerhalb großer Firmengelände ist das kraft- und umweltschonende E-Bike Gold wert.

Elbe-Radweg am beliebtesten

An der Spitze der Lieblings-Reiseziele von Radtouristen in Deutschland steht laut der ADFC-Radreiseanalyse 2018 zum 14. Mal in Serie der Elbe-Radweg. Dahinter folgen der Weser- und der Ruhrtal-Radweg. Beliebtestes Radel-Gebiet ist Bayern gefolgt von Nordrhein-Westfalen und seinem Umland. 88 Prozent der Radreisenden ist ganz besonders das Naturerlebnis wichtig.

Deshalb sind auch international Touren auf zwei Rädern weiter auf dem Vormarsch: Inzwischen kann man sich zum Beispiel in Schweden mit dem E-Bike auf die Spuren der Schriftstellerin Astrid Lindgren („Pippi Langstrumpf“) begeben oder exotische Destinationen wie Kolumbien, Kuba oder Neuseeland auf dem Sattel erleben. Auch spezielle Family-Angebote, bei denen Kinder in Fun-Bike-Parks betreut werden und die Erwachsenen auf dem E-MTB in den Bergen ihren Spaß haben können, werden immer beliebter.

Innovative Unterkünfte und Angebote für Rad-Touristen

Auch innovative Verbindungen verschiedener Sportarten für Abenteurer werden durch die E-Bikes viel einfacher. In Kals am Großglockner wird zum Beispiel Radfahren und Klettern für eine Ein-Tages-Tour verknüpft: Mit dem E-Bike wird es aus dem Tal entspannt auf 2300 Meter Höhe gefahren. Von dort geht es zu Fuß zu einem einsamen Klettergrat der Schwierigkeitsstufe 3. Zurück wird dann wieder per Elektrorad gefahren.

Dadurch werden auch speziell für Rad-Touristen zugeschnittene Unterkünfte immer wichtiger. 5800 Hotels, Hostels oder Jugendherbergen in Deutschland firmieren zum Beispiel gemeinsam im Angebot Bett und Bike. Im ostbayerischen Bogen gibt es direkt am Donau-Radweg seit August 2018 für Radler sogar die Möglichkeit, in einem historischen Bahnwaggon zu übernachten. Es sind genau solche Ideen, von denen die (E-)-Bike-Branche genau wie der Tourismus gemeinsam profitieren können.