Running/12.07.2018

Läuferinnen im Fokus der Sportartikelbranche

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Immer mehr Laufmarken sprechen mit ihren Marketingkampagnen gezielt Sportlerinnen an. Aber in welchem Sortiment stecken auch tatsächlich Produkte, die speziell für Frauen entwickelt wurden und ihren anatomischen Gegebenheiten gerecht werden? Oder geht es nur um Design-Aspekte? ISPO.com klärt diese Fragen mit Branchenvertretern im sechsten Teil der Serie über Trends im Laufsport.

Ob Design, Layout oder Marketing: Die Laufbranche geht gezielt auf Frauen zu.
Ob Design, Layout oder Marketing: Die Laufbranche geht gezielt auf Frauen zu.

Die Anzeigenmotive und Social Media Beiträge der Sportbranche zeigen aktive, fitte und selbstbewusste Frauen, die ambitionierte Ziele verfolgen und dafür ausdauernd trainieren. Aber geht es wirklich darum, Sportlerinnen, insbesondere Läuferinnen frauenspezifische Produkte zu bieten, oder steht die Zielgruppe Frau lediglich im Fokus der jeweiligen Marketingabteilung?

In Teil 6 unserer Running-Serie haben wir Adidas, Brooks Running, On und Saucony befragt, inwiefern sie von Grund auf Produkte für Frauen entwickeln oder ob es dabei eher um Designaspekte und Werbebotschaften geht.

Mit dem „Club der Töchter“ von Nike fing alles an

„Töchter lauft!“ war eine der ersten und dazu einprägsamsten Werbekampagnen, die von der Sportartikelindustrie – nämlich Weltmarktführer Nike – für Läuferinnen geschaffen wurde. Im Jahr 2010 schwappte die Kampagne und die damit verbundenen lokalen Running Communities „Club der Töchter“ sowie jährlich stattfindende „We Own The Night“ Läufe in die deutschen Städte.

Was sie so erfolgreich machte? Sie brachte junge Sportlerinnen in Großstädten, die gerne regelmäßig abends laufen wollten zusammen. Eine erfolgreiche Initiative, der bald weitere Marken mit eigenen Communities (z.B. Asics Urban Runners und Adidas Runners) folgen sollten. Spätestens seitdem ist gezieltes, frauenspezifisches Marketing in der Laufbranche angekommen und die Hersteller fokussieren sich in der Auswahl ihrer Werbeplattformen und Gestaltung ihrer Marketingmaßnahmen immer mehr auf die weibliche Läuferin.

Die wichtigsten Lauf-Trends in Bildern

Was sind die großen Running-Trends 2018? ISPO.com hat die Branche zu den verschiedenen Laufthemen befragt und mit dem Input der Sportindustrie diese sieben wichtigsten Entwicklungen für das Jahr 2018 ermittelt. Die Trends in Bildern.
Trend 2, Professionelle Laufschuhberatung: Die Auswahl an Laufschuhen ist inzwischen riesig. Da können Läufer schon einmal den Überblick verlieren. Umso wichtiger ist daher die perfekte Beratung in den Stores. Welcher Schuh passt zu den individuellen Bedürfnissen des Konsumenten? Das Wichtigste für die Kunden: Schnelle Hilfe, klare Botschaften und noch genauere Ergebnisse durch neue, digitale Analysesysteme.
Trend 3, Motivation durch Influencer: Laufen ist längst auch in den sozialen Medien angekommen. Marken haben Influencer wie Blogger oder Sportler für sich entdeckt. Saucony etwa setzt mit seiner #runyourworld-Kampagne auf Blogger, die den Usern in Posts, Bildern und Blogeinträgen die schönsten Ecken verschiedenster Metropolen näherbringen und so zum Hinjoggen animieren.
Trend 4, Trailrunning ist gekommen, um zu bleiben: Das Naturerlebnis ist für einen Großteil der Läufer wichtiger als messbare Ergebnisse (laut Salomon ist das bei 72 Prozent der Läufer der Fall). Abseits der gepflasterten Wege bietet Trail Running genau das: Abseits vom Lärm der Stadt liefert die freie Natur auf Trampelpfaden das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Ambiente für ein echtes Lauferlebnis.
Trend 5, Zielgruppe Frauen wächst weiter: Vorbei sind die Zeiten, in denen Sportartikelindustrie in erster Linie für Männer produziert hat. Denn gerade beim Running spielen Frauen als Zielgruppe eine gehörige Rolle. Das macht sich übrigens auch bei den Influencern bemerkbar, wo etwa Puma mit Selena Gomez, Cara Delevingne oder dem New York City Ballett bewusst auf starke Frauen setzt.
Trend 6, Running Communities für mehr Spaß am Laufen: Ob Studierende, junge Manager oder sportliche Mütter, gerade in Großstädten wird Running auch immer mehr zum Gemeinschaftserlebnis. In selbstorganisierten Laufgruppen oder professionell aufgestellten Running Communities drehen immer mehr Läufer zusammen ihre Runden. So auch die „Forest Femmes“ von Icebug, wo sich Frauen zum gemeinschaftlichen Trail Running treffen.
Trend 7, Perfekte Datenanalyse dank Wearables, Apps & Co.: Apps wie Runtastic werden mittlerweile von zig-Millionen Läufern verwendet. Die exakte Auswertung von Distanzen, Zeiten, Tempo oder Kalorienverbraucht ist für jedermann ohne großen Aufwand machbar. Mit immer ausgeklügelteren Wearables wird all das noch exakter.
Was sind die großen Running-Trends 2018? ISPO.com hat die Branche zu den verschiedenen Laufthemen befragt und mit dem Input der Sportindustrie diese sieben wichtigsten Entwicklungen für das Jahr 2018 ermittelt. Die Trends in Bildern.
Trend 2, Professionelle Laufschuhberatung: Die Auswahl an Laufschuhen ist inzwischen riesig. Da können Läufer schon einmal den Überblick verlieren. Umso wichtiger ist daher die perfekte Beratung in den Stores. Welcher Schuh passt zu den individuellen Bedürfnissen des Konsumenten? Das Wichtigste für die Kunden: Schnelle Hilfe, klare Botschaften und noch genauere Ergebnisse durch neue, digitale Analysesysteme.
Trend 3, Motivation durch Influencer: Laufen ist längst auch in den sozialen Medien angekommen. Marken haben Influencer wie Blogger oder Sportler für sich entdeckt. Saucony etwa setzt mit seiner #runyourworld-Kampagne auf Blogger, die den Usern in Posts, Bildern und Blogeinträgen die schönsten Ecken verschiedenster Metropolen näherbringen und so zum Hinjoggen animieren.
Trend 4, Trailrunning ist gekommen, um zu bleiben: Das Naturerlebnis ist für einen Großteil der Läufer wichtiger als messbare Ergebnisse (laut Salomon ist das bei 72 Prozent der Läufer der Fall). Abseits der gepflasterten Wege bietet Trail Running genau das: Abseits vom Lärm der Stadt liefert die freie Natur auf Trampelpfaden das abwechslungsreiche und anspruchsvolle Ambiente für ein echtes Lauferlebnis.
Trend 5, Zielgruppe Frauen wächst weiter: Vorbei sind die Zeiten, in denen Sportartikelindustrie in erster Linie für Männer produziert hat. Denn gerade beim Running spielen Frauen als Zielgruppe eine gehörige Rolle. Das macht sich übrigens auch bei den Influencern bemerkbar, wo etwa Puma mit Selena Gomez, Cara Delevingne oder dem New York City Ballett bewusst auf starke Frauen setzt.
Trend 6, Running Communities für mehr Spaß am Laufen: Ob Studierende, junge Manager oder sportliche Mütter, gerade in Großstädten wird Running auch immer mehr zum Gemeinschaftserlebnis. In selbstorganisierten Laufgruppen oder professionell aufgestellten Running Communities drehen immer mehr Läufer zusammen ihre Runden. So auch die „Forest Femmes“ von Icebug, wo sich Frauen zum gemeinschaftlichen Trail Running treffen.
Trend 7, Perfekte Datenanalyse dank Wearables, Apps & Co.: Apps wie Runtastic werden mittlerweile von zig-Millionen Läufern verwendet. Die exakte Auswertung von Distanzen, Zeiten, Tempo oder Kalorienverbraucht ist für jedermann ohne großen Aufwand machbar. Mit immer ausgeklügelteren Wearables wird all das noch exakter.

Laufschuhe für Frauen: Optik, Design und Lifestyle-Look

Was Frauen wollen? Eine Frage, die die Experten der Laufbranche weiter beschäftigt. Wie sieht das weibliche Käuferverhalten im online und offline Sportfachhandel aus und welche Kriterien sind für den Kauf entscheidend?

Die amerikanische Sportschuhmarke Saucony setzt auf Optik. Mika Froesch, Country Manager Deutschland/Österreich: „Frauen achten besonders auf einen attraktiven Mix aus Technologie und Lifestyle. Dabei ist es wichtig, dass die Modelle neben einem ansprechenden Design mit den gleichen Technologien ausgestattet sind, wie die vergleichbaren Modelle aus dem Performance Farbweg.“

Er beschreibt die Herangehensweise von Saucony, die sich ausschließlich auf ein weibliches Design konzentriert: „Diesen Anforderungen werden wir mit unseren zwei Farbwegen in der Schuhkollektion, sowie einer fashionorientierten Textilkollektion gerecht. Aktuell bieten wir unsere Schuhmodelle neben einer performance-orientierten Farbe, in einem modisch inspirierten Look an.“

Auch Brooks Running fokussiert sich auf frauenspezifische Designs in der Schuh- und der Bekleidungskollektion: „Wir haben in der letzten Saison das Design angepasst. Vor allem bei der Damenkollektion sind wir damit wesentlich modischer geworden und verbinden qualitativ hochwertige Funktionalitäten mit einem lifestyligen Auftritt“, sagt Lara Hasagic, Brooks Running Marketing DACH.

Wenn es aber um die Passform und die Funktionalität geht, gehen die Meinungen der Hersteller auseinander. Braucht es wirklich einen speziell für den weiblichen Fuß kreierten Laufschuh, oder reicht es die Größen der Unisex-Modelle anzupassen?

Adidas mit speziellem Laufschuh für Frauen

Jüngst präsentiert Adidas mit UltraBOOST X eine Schuhtechnologie speziell für Frauen und wird damit der steigenden Zahl an Läuferinnen gerecht. Adidas Pressesprecher Oliver Brüggen erklärt: „Durch die frauenspezifische Konstruktion passt sich der Schuh dem Fußgewölbe an und sorgt für einen erhöhten Tragekomfort. Hier stehen wir mit Athletinnen, Influencerinnen sowie weiblichen Konsumenten stets im Austausch, um gemeinsam optimale Produkte zu entwickeln.“

Im Gegensatz zum Sportartikelriesen sehen die Laufsportspezialisten Brooks Running und On weder Bedarf noch Nachfrage für Technologien, die ausschließlich in Modellen für Frauen eingesetzt werden.

Brooks und On ohne spezielles Frauen-Segment

„Laufen ist keine geschlechtsspezifische Sportart, daher haben wir nie speziell eine männliche oder weibliche Zielgruppe angesprochen“, so Lara Hasagic. „Brooks Running Laufschuhmodelle gibt es immer in einer Ausführung für Herren - und auch für Damen. Die Damenmodelle unterscheiden sich in der Passform und Breite, da der weibliche Fuß sich in Proportion und Größe vom männlichen Fuß unterscheidet.“

Martin Borgenheimer, Verkaufsleiter Deutschland der Schweizer Marke On, erklärt: „On hat mittlerweile für jeden Läufertyp den richtigen Schuh, wir differenzieren unsere Produkte jedoch nach gewünschtem Laufgefühl und Anforderungen des Läufers und nicht nach Geschlecht. Als Performance- und nicht Lifestyle-Marke wird dies auch unsere Ausrichtung bleiben. Wir benutzen unterschiedliche Leisten für Herren- und Damenmodelle; optisch sind viele unserer Modelle jedoch für Männer und Frauen identisch.“

Lauf-Serie 2018: Die spannendsten Entwicklungen im Running

In unserer Interviewreihe mit den Laufmarken Adidas, Puma, Saucony, Brooks Running, Salomon, Icebug und LaSportiva erklären Laufexperten die wichtigsten Entwicklungen im Runningbereich 2018.