Outdoor/02.05.2017

Reaktionen auf den tragischen Tod: „Ueli Steck hat den Begriff ,unmöglich' neu definiert“

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Mit großer Anteilnahme hat die Alpinszene auf den Tod von Ueli Steck reagiert. Der Extrembergsteiger war am 30. April bei einer Erkundungstour im Mount-Everest-Gebiet ums Leben gekommen. Schon wenige Stunden nach der Todesnachricht häuften sich Posts bei Facebook und Twitter zum Tod des 40-jährigen Schweizers. Auch viele große Bergsteiger-Kollegen würdigten den Rekordalpinisten. 

Ueli Steck starb auf einer Erkundungstour
Ueli Steck starb mit nur 40 Jahren. Quelle: Uelisteck.ch, Damiano Levati

Göttler und Glowacz – Trauer um Steck

Nach bisherigen Informationen rutschte Steck auf einer Erkundungstour an einem Hang an der Nuptse-Wand ab. Der deutsche Bergsteiger David Göttler war in den vergangenen Jahren viel mit Steck unterwegs gewesen, auch in dem Gebiet, in dem der Schweizer jetzt ums Leben kam.


Göttler hat seine emotionalen Worte bei Facebook mit einem Bild von Steck im Vorstieg gepostet. 


Stefan Glowacz hat eher im Klettern seinen Schwerpunkt und nicht sowie Steck im Höhenbergsteigen. Die Unternehmungen des Speedspezialisten verfolgte Glowacz trotzdem mit großer Faszination.  


Ueli Steck inspirierte Siegrist und Papert

Landsmann Stephan Siegrist ist Bergsteiger und Kletterer mit Erstbegehungen auf allen sieben Kontinenten. Er kannte Steck schon seit Jugendtagen.


Egal ob am Fels oder im Eis, Alpinistin Ines Papert fühlt sich überall zu Hause. Auch für sie ist der Tod von Ueli Steck ein herber Verlust:


Stecks Tod schockiert die Outdoor-Branche

Die Sponsoren von Steck können den Verlust nicht fassen. Uhrenhersteller Suunto würdigt die Inspirationskraft des Schweizers.



Bernd Kullmann, ehemaliger Spitzenalpinist und Geschäftsführer von Deuter, hat in einem Gastbeitrag für ISPO.com den Tod des Extrembergsteigers eingeordnet. Auch andere Unternehmen die nicht zu den Ausrüstern des Schweizers gehörten, posteten ihre Anteilnahme, so zum Beispiel Mammut.


Ueli Steck wurde 40 Jahre alt. Die Würdigungen seiner Bergsteigerkollegen zeigen, dass er schon zu Lebzeiten den Status einer Legende hatte.

Lesen Sie hier: So trauert die Outdoor-Welt um Ueli Steck.

40 Jahre nach Messners wildem Solo-Ritt: Die besten Bergsteiger der Welt

Reinhold Messner ist der in Deutschland wohl bekannteste Kletterer. Der Südtiroler war der erste Mensch, der den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat (1978) und stand als erster überhaupt auf den Gipfeln aller 14 Achttausender (1986). Der Allrounder bestieg zudem als Erster einen Achttausender im Alleingang (Nanga Parbat, 1978).
Der Trauerzug auf Tenzing Norgays Beerdigung 1986 war über einen Kilometer lang. Kein Wunder: In Tibet war Norgay ein Volksheld. Gemeinsam mit dem Neuseeländer Edmund Hillary war der Sherpa 1953 der erste Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest. Reich wurde der 1914 geborene Norgay dadurch aber nie. Noch nach seiner Pensionierung arbeitete er als Reiseleiter für US-Agenturen.
Dani Arnold: Der 1984 geborene Schweizer ist vor allem mit seinen Speedclimbing-Projekten berühmt geworden. Mit Landsmann Ueli Steck lieferte er sich ein jahrelanges Duell um den Rekord an der Eiger-Nordwand. 2010 gelang ihm gemeinsam mit zwei Begleitern die erste Winterbesteigung des Torre Egger in Patagonien. Die enorm anspruchsvolle Mixedkletterroute The Hurting in Schottland meisterte Arnold als erster Nicht-Schotte überhaupt.
Schon mit 19 war der Italiener Walter Bonatti (1930-2011) in den schwierigsten Wänden der Alpen unterwegs. Zudem gehörte er 1954 zur Expedition, der die Erstbesteigung des K2 gelang. Der Südwest-Pfeiler des Petit Dru wurde nach Bonattis sechstägigem Alleingang 1955 „Bonattipfeiler“ genannt. 1961 war er Teil der Mont-Blanc-Expedition, der bei der Freney-Tragödie am Mont Blanc vier Alpinisten zu Opfer fielen. Im selben Jahr beendete Bonatti seine Laufbahn als Extrem-Alpinist.
Mit der Besteigung des K2 wurde Gerlinde Kaltenbrunner 2011 die dritte Frau überhaupt, die alle 8000er erklommen hat und die erste, die dies ohne mitgeführten Sauerstoff vollbracht hat. Die 1970 geborene Österreicherin hält allerdings wenig auf Rekorde: „Wenn es mir nur um den Rekord ginge, hätte ich überall die leichteste Route genommen […] Ich lege keinen Wert darauf, die Erste zu sein.“
Hermann Buhl (1924-1957) bezwang als erster Mensch überhaupt den Nanga Parbat und gehörte zu den Erstbesteigern des Broad Peak. 1957 stürzte Buhl am Chogolisa (7654 m) ab und gilt seitdem als verschollen. Seine Aufstiege mit nur leichtem Gepäck revolutionierten den Alpinismus. Buhl war der erste, der einen Achttausender auf dem Schlussstück allein und ohne mitgeführten Sauerstoff bestiegen hat.
Als erste Frau überhaupt hat Edurne Pasaban alle 14 Achttausender bestiegen (die Expeditionen der Koreanerin Oh Eun-Sun gelten derzeit als nicht offiziell anerkannt). Die 1973 geborene Spanierin verlor dabei am K2 durch Erfrierungserscheinungen zwei Zehen. 2011 wurde sie in Spanien als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.
Würde man den Broad Peak Central als eigenständigen Gipfel anerkennen, gäbe es nur einen Menschen, der die dann vorhandenen 15 Achttausender bestiegen hätte: Jerzy Kukuczka (1948-1989). Der Pole war nach Reinhold Messner der zweite Mensch, der alle Achttausender bestiegen hat. 1989 kam Kukuczka an der Lhotse-Südwand ums Leben, nachdem er zwei Kilometer in die Tiefe gestürzt ist.
Als jüngere Hälfte der „Huberbuam“ machte sich Alexander Huber einen Namen als Extremkletterer. Der Bayer hält diverse Speed-Rekorde und ist einer der prägenden Free-Climber des 21. Jahrhunderts. Huber kletterte als erster Mensch überhaupt eine 9a+-Route (Open Air am Schleierwasserfall in Österreich)
David Lama, Jahrgang 1990, gehört zur neuen Garde der Extremkletterer. Der Österreicher mit nepalesischen Vater kletterte bereits mit zehn Jahren seine erste 8a-Route – so früh wie kein anderer. Sein größter Erfolg war dabei die erste freie Begehung der Kompressor-Route am Cerro Torre im Jahr 2012. 2017 bezwang er die Eiger-Nordwand über die Heckmair-Route.
„Swiss Machine“ wurde Ueli Steck (1976-2017) genannt, kein Wunder: Der Speed-Climber knackte reihenweise Rekorde auf hochalpinen Routen. Vom 11. Juni bis 11. August 2015 bestieg Steck alle 82 Viertausender der Alpen. 2014 erhielt der Schweizer den Piolet d’Or, nachdem er im Jahr zuvor die Annapurna-Südwand nach eigenen Angaben in 28 Stunden Solo durchstieg. 2017 kam Steck bei einer Trainingsbesteigung am Nuptse ums Leben
Reinhold Messner ist der in Deutschland wohl bekannteste Kletterer. Der Südtiroler war der erste Mensch, der den Mount Everest ohne zusätzlichen Sauerstoff bestiegen hat (1978) und stand als erster überhaupt auf den Gipfeln aller 14 Achttausender (1986). Der Allrounder bestieg zudem als Erster einen Achttausender im Alleingang (Nanga Parbat, 1978).
Der Trauerzug auf Tenzing Norgays Beerdigung 1986 war über einen Kilometer lang. Kein Wunder: In Tibet war Norgay ein Volksheld. Gemeinsam mit dem Neuseeländer Edmund Hillary war der Sherpa 1953 der erste Mensch auf dem Gipfel des Mount Everest. Reich wurde der 1914 geborene Norgay dadurch aber nie. Noch nach seiner Pensionierung arbeitete er als Reiseleiter für US-Agenturen.
Dani Arnold: Der 1984 geborene Schweizer ist vor allem mit seinen Speedclimbing-Projekten berühmt geworden. Mit Landsmann Ueli Steck lieferte er sich ein jahrelanges Duell um den Rekord an der Eiger-Nordwand. 2010 gelang ihm gemeinsam mit zwei Begleitern die erste Winterbesteigung des Torre Egger in Patagonien. Die enorm anspruchsvolle Mixedkletterroute The Hurting in Schottland meisterte Arnold als erster Nicht-Schotte überhaupt.
Schon mit 19 war der Italiener Walter Bonatti (1930-2011) in den schwierigsten Wänden der Alpen unterwegs. Zudem gehörte er 1954 zur Expedition, der die Erstbesteigung des K2 gelang. Der Südwest-Pfeiler des Petit Dru wurde nach Bonattis sechstägigem Alleingang 1955 „Bonattipfeiler“ genannt. 1961 war er Teil der Mont-Blanc-Expedition, der bei der Freney-Tragödie am Mont Blanc vier Alpinisten zu Opfer fielen. Im selben Jahr beendete Bonatti seine Laufbahn als Extrem-Alpinist.
Mit der Besteigung des K2 wurde Gerlinde Kaltenbrunner 2011 die dritte Frau überhaupt, die alle 8000er erklommen hat und die erste, die dies ohne mitgeführten Sauerstoff vollbracht hat. Die 1970 geborene Österreicherin hält allerdings wenig auf Rekorde: „Wenn es mir nur um den Rekord ginge, hätte ich überall die leichteste Route genommen […] Ich lege keinen Wert darauf, die Erste zu sein.“
Hermann Buhl (1924-1957) bezwang als erster Mensch überhaupt den Nanga Parbat und gehörte zu den Erstbesteigern des Broad Peak. 1957 stürzte Buhl am Chogolisa (7654 m) ab und gilt seitdem als verschollen. Seine Aufstiege mit nur leichtem Gepäck revolutionierten den Alpinismus. Buhl war der erste, der einen Achttausender auf dem Schlussstück allein und ohne mitgeführten Sauerstoff bestiegen hat.
Als erste Frau überhaupt hat Edurne Pasaban alle 14 Achttausender bestiegen (die Expeditionen der Koreanerin Oh Eun-Sun gelten derzeit als nicht offiziell anerkannt). Die 1973 geborene Spanierin verlor dabei am K2 durch Erfrierungserscheinungen zwei Zehen. 2011 wurde sie in Spanien als Sportlerin des Jahres ausgezeichnet.
Würde man den Broad Peak Central als eigenständigen Gipfel anerkennen, gäbe es nur einen Menschen, der die dann vorhandenen 15 Achttausender bestiegen hätte: Jerzy Kukuczka (1948-1989). Der Pole war nach Reinhold Messner der zweite Mensch, der alle Achttausender bestiegen hat. 1989 kam Kukuczka an der Lhotse-Südwand ums Leben, nachdem er zwei Kilometer in die Tiefe gestürzt ist.
Als jüngere Hälfte der „Huberbuam“ machte sich Alexander Huber einen Namen als Extremkletterer. Der Bayer hält diverse Speed-Rekorde und ist einer der prägenden Free-Climber des 21. Jahrhunderts. Huber kletterte als erster Mensch überhaupt eine 9a+-Route (Open Air am Schleierwasserfall in Österreich)
David Lama, Jahrgang 1990, gehört zur neuen Garde der Extremkletterer. Der Österreicher mit nepalesischen Vater kletterte bereits mit zehn Jahren seine erste 8a-Route – so früh wie kein anderer. Sein größter Erfolg war dabei die erste freie Begehung der Kompressor-Route am Cerro Torre im Jahr 2012. 2017 bezwang er die Eiger-Nordwand über die Heckmair-Route.
„Swiss Machine“ wurde Ueli Steck (1976-2017) genannt, kein Wunder: Der Speed-Climber knackte reihenweise Rekorde auf hochalpinen Routen. Vom 11. Juni bis 11. August 2015 bestieg Steck alle 82 Viertausender der Alpen. 2014 erhielt der Schweizer den Piolet d’Or, nachdem er im Jahr zuvor die Annapurna-Südwand nach eigenen Angaben in 28 Stunden Solo durchstieg. 2017 kam Steck bei einer Trainingsbesteigung am Nuptse ums Leben



Claudia Klingelhöfer Autor*in: Claudia Klingelhöfer (Chefredakteurin)